Freitag, 28. Mai 2010

Lust und Last

"Lust und Last"? - klingt irgendwie nach geronto-erotischen Verlustphantasien eines 50-Jährigen in der midlife-crisis, oder? Egal, eigentlich geht's hier um Lust und Last beim Thema Kameraausrüstung. Genauer, um Freude und Frust bei Planung und Umsetzung diverser Erweiterungen meines fotografischen Equipments. Aber alles schön der Reihe nach.

Von meinem lieben Freund Henning war ja schon an anderer Stelle dieses Blogs die Rede. Henning und ich, damals hießen wir noch Gninneh und Kochi, belegten im Kurssystem der gymnasialen Oberstufe in den späten Siebzigern gemeinsam, getrennt gab's uns auch nicht, einen schönen Kunstkurs mit dem Thema "Portraitfotografie". Lehrer war, ich glaube mich zu erinnern, Herr Ralph (mit seiner sehr netten Tochter Frauke). Als modernes mathematisch-naturwissenschaftlich-sprachliches Gymnasium verfügte die Herderschule in ihrem Lüneburger Neubau über ein mehrräumiges Fotolabor mit Dunkelkammer. In dieses wies man uns ein. Wir lernten verdunkeln ohne Fliegeralarm, Rotlicht ohne entsprechendes Milieu und den Umgang mit Chemikalien ohne Verpuffung.

Ich bin kein durchgehend leidenschaftlicher Fotograf. Es gab zahlreiche Jahre, in denen ich keinerlei fotografische Ambitionen erkennen ließ und meine Ausrüstung ungenutzt im Abstellraum ihr Dasein fristete. Dann irgendwann hat's mich wieder gepackt und ich kaufte mir eine Pentax-Kleinbild-Spiegelreflexkamera mit Normal- und Telezoomobejektiv. Mit dieser Kamera hatte ich viel Spaß, jedenfalls so lange, bis das Tele den Geist aufgab und Ersatz bzw. eine Neuanschaffung anstand. Inzwischen hatten findige Tüftler DSLR's, sprich digitale Spiegelreflexkameras, erfunden. Ich entschied mich vor vier Jahren für eine Nikon D70s mit Tamron Zoom-Objektiv (18-200mm). Anfangs ging das ganz gut. Dann kam der Tag, an dem ich mich näher mit der technischen Qualität meiner Fotos beschäftigte. Was soll ich sagen? Ich hatte am falschen Ende gespart: Das Objektiv taugt nix.

Gninneh und ich haben damals durchaus experimentell fotografiert. So entstand z.B. ein Foto mit meinem Freund mittig drauf, aber man sieht ihn nicht, da eine lange Belichtungszeit in Kombination mit schneller Bewegung zu partieller Unsichtbarkeit führt. Guckst du hier:



Dieses damals bahnbrechende Foto entstand übrigens mit einer Kamera der Marke Voigtländer. Und für alle Leser (auch Leserinnen): Das Auto ist ein VW Käfer 1303 mit 1300 Kubik, 44 PS in ravennagrün (Farbnummer L 65 K). Mit dem konnte man in den Siebzigern locker einen 200er Diesel versägen.
Was tun? Ein neues Objektiv muß her! Auf meinem großen Sommertörn mit der ROALD AMUNDSEN möchte ich doch wieder reichlich fotografieren und mich nicht anschließend ärgern müssen, dass die Fotos irgendwie sch... sind. Welche Objektive passen am besten zu meiner Nikon? Richtig, Nikon-Objektive, aber die kosten richtig Geld ... Also hab' ich erstmal im Internet recherchiert und Fachliteratur gewälzt. Dabei kam mir die Idee, statt einem Objektiv doch gleich zwei zu kaufen. Warum? Ich verzichte auf den Zoom und arbeite dafür lieber mit Festbrennweiten (wie früher). Das macht die Sache übersichtlicher und eröffnet fototechnisch interessante Horizonte, wie z.B. größere Lichtstärke und bessere Bildqualität (superscharfe Bilder ... äh, technisch gesehen selbstverständlich!) zu vertretbaren Preisen. Also bin ich mal zum Gucken nach Altona zum Mediamarkt gefahren. Da hab ich dann diese Woche Herrn Lünstedt kennen gelernt.
Gninneh und ich haben ausschließlich die guten SW-Filme von Ilford mit 100 ASA (und manchmal auch die teuren mit 400 ASA) für unsere Kunstwerke genutzt. Und dann sind wir losgezogen, mehr oder weniger zielgerichtet und haben drauflos fotografiert. Ein Fotoladen hat unsere Filme für wenig Geld entwickelt und danach sind wir in unser Schul-Fotolabor gegangen und haben dort köstliche Stunden verbracht. Zunächst haben wir mittels Vergrößerungsgeät Abzüge aufs Fotopapier projiziert, dieses dann in 'Entwickler' getaucht, gewässert, fixiert, nochmal gewässert und getrocknet. Dabei haben wir viel experimentiert und der Anstand verbietet es, an dieser Stelle aussagekräftige Beispiele zu zeigen.

Herr Lünstedt ist das Gegenteil des von mir bei Mediamarkt erwarteten Verkäufers. Er nahm sich Zeit für mich, zeigte mir diverse Objektive und erläuterte mir deren Unterschiede, Vorzüge und Nachteile. Dabei fiel mein Blick besonders auf ein 85mm-Nikkor-Objektiv für rund 500 Euronen. Er sagte nur: "Nikon-Objektive sind ganz schön teuer, dafür aber auch sehr gut. Wenn Sie Interesse haben, lasse ich Ihnen das 85er für 400." Meine Vorab-Internetrecherchen hatten als günstigsten Preis 470 € ermittelt. Nach gut einer Stunde verließ ich einigermaßen verwirrt und desorientiert den Markt. Was sollte ich nur machen? Noch ein lichtstarkes 50mm Sigma-Objektiv dazu nehmen? Oder doch lieber ein multifunktionales Zoom? Und das Blitzgerät SB-600 bräuchte ich eigentlich auch noch. Diffusor, Filter und ... ach ja ... einen Fernauslöser selbstverständlich auch noch. Was wohl die beste Ehefrauen von allen dazu sagen wird? Ich setzte mich jedenfalls wieder in die SBahn und fuhr zwecks körperlicher Ertüchtigung zu meiner 'Frauengruppe'.

Unser Fotokurs ist ein schönes Beispiel dafür, welchen Einfluß Schule auf Menschen haben kann. Henning für seinen Teil hat aus dem Nachlaß seiner Eltern deren Fotoequipment inkl. vollständiger Laborausstattung übernommen. Und ich versuche noch immer, ein einigermaßen anständiges Foto hin zu bekommen. Anständig im künstlerischen Sinne. Wir waren (und sind) schon echte Helden.


1980 bin ich dann nach dem Abi zur Marine gegangen und habe mir rechtzeitig vorher meine erste eigene Kamera, eine Yashica FR, gekauft. Die habe ich noch heute. Allerdings benutze ich sie schon seit Jahren (eher Jahrzehnten) nicht mehr. Mit der habe ich tolle Fotos besonders von meiner Zeit auf der GORCH FOCK gemacht. In der Grundausbildung war ich mit einem Franken namens Joachim (Spitzname Lohmi) auf einer Stube. Er hat sich von der Fotografierei anstecken lassen und sich ebenfalls die Yashica gekauft. Und dann sind wir beide, er im Vortopp und ich im Großtopp, aufgeentert und uns dabei auf dem schönsten Segelschiff der Marine gegenseitig fotgrafiert.

Nach einigen Telefonaten, mit meiner Liebsten, mit Herrn Lünstedt, und nach weiteren Recherchen habe ich mich dann entschieden und zugeschlagen: Das 85er habe ich im Mediamarkt gekauft, dazu das Blitzgerät SB-600 (50 € Preisnachlass) sowie zwei UV-Filter. Als 'Immerdrauf'-Objektiv wollte ich noch das Nikkor mit 35mm Festbrennweite mitnehmen, leider hatte Herr Lünstedt dieses nicht vorrätig und empfahl mir eine andere Bezugsquelle. Nächste Woche wird es geliefert, dazu ein Diffusor für den Blitz (macht 'weiches' Licht) und einen IR-Fernauslöser (macht mit Hilfe eines Stativs verwacklungssichere, sprich extrem superscharfe Bilder) für meine Nikon. Zusammen habe ich für alles weniger als 900 Euro ausgegeben. Viel Geld, aber ich habe durch erstklassige Beratung und gute Angebote rund 200 Euro gespart. Ich hab Herr Lünstedt mal direkt drauf angesprochen, dass ich so viel Kompetenz beim Discounter nicht erwartet habe. Das Rätsel war schnell gelöst: Er ist gelernter Fotofachmann und selbst auch leidenschaftlicher Fotograf, der sich mit den gleichen Fragen wie ich beschäftigt hat. Vielen Dank, ich kauf gern weder bei Ihnen!

Für den Kunstkurs "Portraitfotografie" habe ich im Schuljahr 1978/79 satte 12 Punkte eingeheimst. Mehr Punkte habe ich danach in der Oberstufe in keinem Kurs mehr erhalten. Das lag aber eher daran, dass es im norddeutschen Schneekatastrophenwinter so richtig mit den Mädels losging und sich daher mein Fokus eher auf Zwischemenschliches als auf schöde Noten einstellte.

Gestern Abend habe ich spontan eine 'Fotorunde' in Blankenese gedreht und mein Nikkor mit Bildstabilasator ausprobiert. Das Ergebnis hat mich total überzeugt: Das Geld ist bestens angelegt und ich kann der Reise in die USA zumindest fototechnisch maximal gelassen entgegen sehen.



Mittwoch, 19. Mai 2010

Moderne Zeiten in Cleveland

Bis in die frühen siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts war in Cleveland traditionell Schwerindustrie angesiedelt. Nach mehr als 10 Jahren des Niedergangs, die Bevölkerung nahm zwischen 1970 und 1982 von 900.000 auf 500.000 Einwohner ab, entwickelte sich die zweitgrößte Stadt Ohios zu einem modernen Dienstleistungs- und Kulturzentrum am südlichen Ufer des Eriesees. Heute ist Cleveland ein Anziehungspunkt für Touristen und im Sommer vom 7. bis 11. Juli Gastgeberin der „Great Lakes United Tall Ships Challenge“.


 Cleveland ist meine erste Station an den Großen Seen. Am 8. Juli lande ich gegen 4 pm (23:00 Uhr MESZ) aus Hamburg via New York kommend auf dem „Cleveland Hopkins International Airport“. Bis 6 pm erwartet mich Kapitän Ulrich an Bord der ROALD AMUNDSEN. Ich bin dann einer von drei Steuerleuten, die ihm für die nautische Sicherheit und die Ausbildung der Trainees verantwortlich sind. Leben und arbeiten auf einem Traditionssegler. Seefahrerromantik und fröhliches Miteinander. Mein Reisefieber steigt von Tag zu Tag. Cleveland Tall Ships Festival

Einer der bekanntesten Söhne Clevelands ist John D. Rockefeller. Er gründete 1870 das Erdölimperium Standard Oil mit Sitz in Cleveland. Der Konzern nennt sich heute ExxonMobil und ist eines der größten und wertvollsten Unternehmen der Vereinigten Staaten. Uns in Deutschland ist Standard Oil bekannt als Esso (Motto: „Pack den Tiger in den Tank“). Der Name Esso leitet sich von den zwei phonetisch ausgesprochenen Buchstaben S O für Standard Oil ab.

 Moderne Zeiten sind das. Da reist du nach Cleveland und kannst dir vorab bei einem virtuellen Stadtrundgang schon mal das anschauen, was dich interessiert. Moderne Zeiten? Klingt irgendwie auch nach kontrollierter Langeweile. Ausgesprochen praktisch ist dagegen, dass mir die freundlichen Google-Menschen ermöglichen, mich im Detail mit der Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln vom Flughafen zur Lakeside zu informieren. Ist schon toll, was die da so im Programm haben bei Google: Am Flughafen in die „Red Line“ (U-/S-Bahn) einsteigen, bis zur Station Tower City Rail (ZOB) fahren, dort in die „Blue Line“ oder „Green Line“ (beide Straßenbahn) umsteigen und wenige Minuten später an der Station 3. Strasse West (W 3rd St) auszusteigen. Mehr Details zu Fahrplänen etc gefällig? Guckst Du hier: Haltestelle W 3rd St Zoomst du dich noch tiefer in die Karte hinein, sind weitere Details erkennbar. Gebäude erscheinen andeutungsweise in 3D, sogenannte Points-of-Interests (kennt man vom Navi) wie Restaurants werden erkennbar. Ein weiterer Klick und ich stehe per Google-Streetview auf der Chester Ave und schaue mir das Greyhound-Gebäude an. Eigentlich … also, eigentlich muss ich jetzt gar nicht mehr nach Cleveland; kenn ja schon alles.
 
 
Die ehemaligen Industriegebiete sind heute zum Flats District und Warehouse District urbanisiert und kultiviert worden. In den alten Fabrikgebäuden finden sich zahlreiche kleine Geschäfte, Restaurants, Bars und, prägend für Cleveland, eine sehr lebhafte Musikszene. Ich freue mich schon auf entspannte Stunden in der Sonne sitzend, dem Soul, Swing oder Blues lauschend, ein kühles Bier trinkend den Tag (oder Abend) zu genießen.
 
Und als Rockmusikfan freue ich mich besonders auf einen Besuch in der „Rock and Roll Hall of Fame & Museum“. Dieses Museum beschäftigt sich auf sieben Stockwerken ausschließlich mit der Geschichte der Rockmusik. Genauer: mit der Entwicklung der amerikanischen Rockmusik. Außer den Beatles und Rolling Stones spielen europäische Rocklegenden wie Queen, Deep Purple und andere hier leider keine Rolle, auch wenn diese einst Hallen und Stadien in den USA füllten.
 

Amerikanische Städte stehen allgemein nicht im Ruf, ein nach mitteleuropäischen Maßstäben gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz zu haben. Cleveland bildet hier eine angenehme Ausnahme. Metropolregion und Stadt sind bestens mit Bahnen und Bussen vernetzt. Verantwortlich hierfür ist die (Greater Cleveland) Regional Transit Authority RTA ( Regional Transit Authority ). Day Fare – also ein Tagesticket – kostet schlappe 5$. Für mich überraschend günstig. In Hamburg kostet das Tagesticket (2 Ringe) 6,50€, auch nicht zu teuer für die angebotene Leistung. Gut, wenn der EURO weiter fällt, könnten die fünf Dollar noch zur Luxusausgabe mutieren …


Unmittelbar neben der Rock and Roll Hall of Fame findet sich das Great Lakes Science Center. Zu diesem gehört auch das Besucherzentrum des NASA Glenn Research Center ( NASA Glenn Research Center ). In Cleveland erforscht und entwickelt die NASA neue Technologien zur Raumfahrt. Sollte also jemals das Beamen erfunden werden, dann sicherlich hier in Cleveland. Mich als Trekkie interessiert besonders der aktuelle Forschungsstand zum Warp-Antrieb, der für uns, wie wir seit Star Trek: Der erste Kontakt wissen, die Eintrittskarte in die interplanetarische Welt und Voraussetzung für die Aufnahme in die Föderation der Vereinigten Planeten ist.


Lebe lang und in Frieden!

Montag, 17. Mai 2010

Bay City und die Rollers

"Keep on dancing ..." schallte es 1971 aus dem Mono-Lautsprecher meines Radios. Flotte Popmusik einer schottischen Boygroup aus Edinburgh. Diesem ersten Hit folgten über Bye, Bye Baby und Saturday Night bis in die späten siebziger Jahre noch zahlreiche, besonders beim weiblichen Publikum beliebte Hits.

Die Stadt Bay City liegt im US-Bundesstaat Michigan am Ufer des Huron-Sees an der Saginaw Bay. Vom 15. bis 18. Juli gehen 11 Traditionssegler der "Great Lakes United Tall Ships Challenge" in Bay City vor Anker und nehmen am dortigen "Tall Ship Celebration" teil. Mit dabei z. B. die HMS BOUNTY, auf deren Deck 1962 Marlon Brando für den Film "Meuterei auf der Bounty" stand. Dann noch die holländische Bark EUROPA. Und, last but not least, die in Eckernförde beheimatete deutsche Brigg ROALD AMUNDSEN.

Die Band um den Sänger Leslie McKeown nannte sich bereits 1968 Bay City Rollers. Ursprünglich hieß die Pop-Formation Saxon und kam angeblich auf höchst ungewöhnliche Weise zu ihrem Bandnamen: Man warf damals einen Wurfpfeil auf eine USA-Karte und traf dabei die Stadt Bay City in Michigan. Ob die Band wohl ähnliche Erfolge gefeiert hätte, wäre der Pfeil unweit von Bay City in Kalamazoo stecken geblieben? Wir wissen es nicht und selbst Wikipedia weiß es nicht.

Es ist Mitte Mai und in Norddeutschland fragen wir uns, ob dieses Jahr der Winter direkt in den Herbst übergeht. Es ist kalt. Es regnet. Es stürmt. Und wir haben alle die Nase voll. Die ROALD AMUNDSEN schippert derweil mit ihrer Mannschaft von Martinique/Karibik die amerikanische Ostküste entlang zur Mündung des St-Lorenz-Stroms. Kurs Great Lakes. Wetter und Stimmung sollen wunderbar sein. Kunststück, denn die ROALD verzaubert gern mal ihre Passagiere.

1971 war ich 11 Jahre alt und wurde zur Herderschule in Lüneburg versetzt. Dort lernte ich meinen lieben Freund Henning kennen, mit dem ich Vieles teile. Wir haben beispielsweise einen sehr ähnlichen Musikgeschmack und waren damals in den späten Siebzigern gefragte Plattenaufleger bei stimmungsvollen Partys der Scharnebecker Landjugend. Ich geb's zu: Wir mochten die Rollers, haben ihre Platten gekauft und haben voll nach der Musik abgetanzt. Und ein Song wie Dedication war eine echte Alternative zu Nazareths Love Hurts, wenn wir mal so richtig beim Engtanzen an die Mädels ran wollten.

In genau acht Wochen besteige ich am 8. Juli in Hamburg das Flugzeug nach Cleveland/Ohio, um mich dort mit der ROALD AMUNDSEN und ihrer Crew zu treffen. Am 12. Juli stechen wir dann in See und segeln an Detroit vorbei nach Bay City. Die vergangenen freien Tage (langes, überwiegend Schlechtwetter-Himmelfahrts-Wochenende) habe ich mit intensiven Reisevorbereitungen verbracht. Dabei beschäftigte ich mich in zahllose Stunden am heimischen Computer mit Google Maps und sammelte Infos über Cleveland. Dazu mehr in einem späteren Post.

Henning und ich waren in der Herderschule für die Sammlungsräume für Erdkunde und Geschichte verantwortlich. Dort verbrachten wir unsere Pausen und gaben unseren Mitschülern die gewünschten Aufhängekarten und weitere Materialien für die Unterrichte aus. Eine Zeit lang bekamen wir auffällig oft Besuch junger, gut aussehender Damen, die uns gern in Gespräche verwickelten und offensichtlich großes Interesse an uns tollen Jungs hatten. Dachten wir jedenfalls. Bis dann eines dieser engelsgelockten Geschöpfe allen Mut zusammen nahm und die Frage aller Fragen stellte: "Darf ich das Rollers-Poster haben?" Wir Jungs hatten nämlich den schnöden Kartenraum mit Rollers-Postern aufgehübscht. Mit Honig lockt man Bären, mit Speck fängt man Mäuse und da haben wir uns so gefragt, ob man mit Rollers-Postern eventuell vielleicht das Interesse der Mädels wecken könnte. Man konnte!
Und dann war da noch die Sache mit der Whisky-Flasche, aber das ist eine andere Geschichte ...

Übrigens: 1) Bay City ist der Geburtsort der Sängerin Madonna. 2) Im Rahmen einer Städtepartnerschaft ist Bay City unter anderem mit Ansbach, Bayern verbunden. 3) Und dann war da noch der Schock-Rocker Alice Cooper, der 1972 mit seinem Hit Schools Out die internationalen Charts erstürmte. Alice Cooper wurde 1948 kaum mehr als einhundert Meilen südlich von Bay City in Detroit geboren. Und am 17. Juli 2010 gibt die Rock-Legende ein Live-Konzert in ... richtig! ... in Bay City. An dieser Stelle ist es angemessen, meinen lieben Freund Henning zu zitieren: "Es gibt keine Zufälle."