Die Nacht von Dienstag auf Mittwoch verbringen wir unmittelbar vor der Skyline von Detroit. Tagsüber sind wir den Detroit River entlang Richtung Norden gefahren. Wir haben einen Lotsen an Bord, der uns bei der Orientierung in diesem fremden Revier hilft. An unserer Steuerbordseite liegt Kanada und an Backbord die Vereinigten Staaten. Ein Unterschied machen dabei aus meiner Sicht nur die Flaggen vor den typisch amerikanischen Häusern entlang des Flussufers: kanadisches Ahorn hier und 'Star and stripes' hier. Nun kann ich sagen, mal in Kanada gewesen zu sein.
Ich habe zwei amerikanische Trainees in meiner Wache: Amy und Spencer. Beide sind jugendliche, junge Erwachsene. In der Wache 3 nehmen wir uns täglich 20 Minuten Zeit für eine kleine Feedbackrunde und erzählen von uns, wie es uns den Tag über gegangen ist, wie so das persönliche Wetter ist, was gut und was weniger gut gelaufen ist und was sich jede und jeder vom nächsten Tag erhofft. Dabei merkt Amy zu ihren Wünschen für die Nacht trocken an, dass sie lieber schnell verschwinden möchte, denn in Detroit geschehen 20 Prozent der Morde in den USA. Oooops. Wenige Minuten später umkreist uns ein Patrouillenboot der 'Police Detroit'. Ich bin mir nicht sicher, ob mich das jetzt beruhigen kann.
Morgen setzen wir unsere Passage durch den St. Clair River Richtung Norden, also nach Bay City fort. Leider kommt der Wind einigermaßen von vorn, so dass wohl demnächst nicht mit größeren Segelmanövern zu rechnen sein wird.
Auf den Bildern gut zu erkennen ist übrigens die Konzernzentrale von General Motors (GM). Dort wird über das Schicksal der deutschen Traditionsmarke Opel und zehntausende Arbeitsplätze in Deutschland und Europa entschieden. Sieht genauso aus, wie im Fernsehen. Tolle Erkenntnis.
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