Sonntag, 25. Juli 2010

Fire Fighting Drill

Tobias stürzt aus dem mittleren Niedergang keuchend an Oberdeck. "Feuer! Es brennt in Kabine 6! Feuer!!" Es ist 14:18 Uhr. ich löse sofort mit der Alarmklingelanlage die Rolle 'Feuer im Schiff' aus und schicke sicherheitshalber noch ein "Zur Übung" hinterher. Die Besatzung reagiert blitzschnell, alle stehen nach wenigen Sekunden an Oberdeck. Britta prüft die Vollzähligkeit. Derweil wird die Ausrüstungs des Brandabwehrtrupps bereit gelegt. Daniel und Andreas streifen die Schutzkleidung über und schnüren die feuerfesten Stiefel. Masken auf, Sauerstoff auf, Druck geprüft: der Brandabwehrtrupp ist abmarschbereit und kann gegen Feuer und Glut vorrücken. "Katha fehlt", ruft Britta, "Sie liegt in Kabine 6!" Es geht um Leben und Tod. Wie lange überlebt ein Mensch im Rauchgas? derweil habe andere die mobile Pumpe an Oberdeck gebracht und machen sie startbereit. Maschinist Andreas rast in die Maschine. Kurz darauf röhrt der E-Diesel los und treibt den Generator an. Wir brauchen den Strom für die stationäre Feuerlöschpumpe. An Oberdeck füllen sich lasche Schlauchschlange bretthart mit Wasser und tanzen zwischen den Beinen der Helfer. Der trupp rückt vor und meldet aus Kabine sechs eine bewußtlose Gestalt, die unverzüglich gerettet wird. derweil haben Britta und Merret das Sauerstoffbeatmungsgerät berteitgelegt, geprüft und sind bereit, Erstversorgung zu leisten. Andreas und Daniel bringen schwitzend und keuchend Katha an Deck. Die Arbeit und Brandschutz und Sauerstoffmaske ist sauschwer. Sofort verschwinden sie wieder unter Deck und löschen den Brand mit Wasser. Es ist jetzt 14:27 Uhr. Danach klaren wir auf. Die Übung ist beendet. Es gibt heißen Kaffee, Tee und Pflaumenkuchen aus der Kastenform.
 
Neun Minuten - das war echt schnell. Wir sind keine Profis. Wir üben und geben unser Bestes, aber gedrillt sind wir nicht. Ich finde, die Übung ist exzellent verlaufen. Lob auch von der 1. Steuerfrau "Das war nicht schlecht". Mmmmh - irgendetwas ist ja immer. Nein, hier war nichts. Ich habe ein gutes Gefühl mit dieser Besatzung. Wir stehen zusammen. Daher gebührt allen ein ehrliches BRAVO ZULU (well done).
 
Bild 1: Übung beendet. Feuerwehrmann Andreas bekommt wieder frische Luft. Kapitän und Steuerfrau scheinen zufrieden zu sein. Die gelben Dinger sind übrigens unsere VHF-Walkie-Talkies. Mistdinger. Funktionieren bestenfalls schlecht, häufig jedoch garnicht.
 
Bild 2: Tobias und Laurens starten die mobile Feuerlöschpumpe; noch ist kein Druck auf dem Schlauch. Alle feuerlöschpumoen haben übrigens einen gravierenden, systemimanenten Nachteil: sie pumpen Wasser von draußen rein. Will sagen, sie pumpen Wasser dorthin, wo wir's nicht gebrauchen können, nämlich ins Schiff. deswegen läuft zeitgleich immer auch eine Lenzpumpe, die das Wasser wieder nach draußen pumpt. So entsteht idealerweise ein Kreislauf, der nebenbei auch noch ein feuer löschen kann.
 
Bild 3: Daniel steigt unter Atemschutz unter Deck und sucht die vermißte Katha.
 
Bild 4: "Pumpe läuft!". Die mobile Feuerlöschpumpe ist angesprungen, der Schlauch steht unter Druck. Laura hat auf Sprühstrahl gestellt und achtet darauf, das das Wasser direkt wieder nach draußen befördert wird.
 
Bild 5: Katha findet sich nur schwer in die Rolle der bewußtlosen Rauchgasvergifteten hinein. Kein Wunder, der liebenswerte Tobias sächselt ihr gerade was vor ...
 
Bild 6: Britta und Merret bereiten die Sauerstoffversorgung vor. Sehr professionell die beiden und dabei immer fröhlich.
 
Bild 7: Andreas ohne Maske: endlich wieder frische Atemluft und raus aus den schweren Brandschutzklamotten. Ein Glück, das wir heute nur 18 Grad Celsius haben und nicht 40 Grad, wie in Cleveland.

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