Sonntag, 25. Juli 2010

Sailtraining School - das Ankerspill

Das ist mir jetzt ein bischen peinlich: das Ankerspill ist eigentlich garkein Spill, sondern ein Winsch. Die Drehachse eines Spills liegt senkrecht, die einer Winsch dagegen waagerecht zum Deck. Damit haben wir also eine Ankerwinsch, die auf der ROALD aber gewohnheitsmäßig Ankerspill genannt wird. Dieses Gerät ist eine komplexe Hardware, die im Zweifel Tonnengewichte beider Anker halten und hieven können muss. Daher ist das Ankerspill auch eine unserer rustikaleren Einrichtungen an Bord. Zum Holen muss man die Apparatur vor stellen, zum Fieren genau anders. Einrücken, ausrücken, Motor ein Motor aus, Handbetrieb ja oder nein? Auch hier Fragen über Fragen und reichlich Gelegenheit, schwerwiegende Fehler zu machen. Was passiert z.B. wenn die ROALD AMUNDSEN auf 20 Meter Wassertiefe unter Vollzeug läuft und sich dabei 'aus Versehen' ein Anker löst und mitsamt seiner Kette in die Tiefe rauscht? Richtig, irgendwas geht kaputt, bestenfalls. Oder irgendjemand geht kaputt, dies wäre weniger günstig. Mit 180 Sachen über die nasse Autobahn zimmern, dann plötzlich die Handbremse bis unter die Achselhöhle reissen und gleichzeitig das Lenkrad hektisch drehen. Auch ungesund.
 
Bild 1: Ohne Andreas geht derzeit fast nichts auf der ROALD AMUNDSEN. Er erklärt seinem begeisterten Publikum die Funktionsweise des Ankerspills. Leider kann man nicht mal eben den Anker ausrauschen lassen.
 
Bild 2: Dynamik pur.
 
Bild 3: Hardware in Nahaufnahme. An diesen 'Zähnchen' hängenn zeitweilig diverse Tonnen Gewicht von Anker und Ankerkette. Achtung, Wurstmaschine! Finger wech!

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